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Lieber Axel,
das dachte ich auch immer - aber lies mal da:
3:0 für Dich, mein Lieber!
LG Axel der Aerotekt
PS: Doch halt!
Ist dem wirklich so?
Dieses Zitat wird von jedem sadistischen Lateinlehrer seinen schutzlosen Schülern früher oder später deswegen eingebläut, weil es eines der berühmtesten, wenn nicht DAS berühmteste Beispiel für die Komplexität dieser herrlichen Sprache ist.
So bemerkenswert ist es aus zwei Gründen:
Erstens, weil es dafür steht, dass im Lateinischen ein Substantiv im Plural ein Verb im Singular erfordern kann. Auf Deutsch übersetzt würde es 'die Würfel ist geworfen (oder eben gefallen)' heißen. Allein: der berühmte alte Römer spielte immer mit zwei, oder mehreren Würfeln, nie mit nur einem. So wurde mit 'alea' (plural) das gesamte Würfelspiel gemeint.
Zweitens drückt der Lateiner mit dem 'Werfen' sehr elegant und etwas spitzfindig die Tatsache aus, dass die Würfel nicht nur geworfen, sondern auch schon gefallen sind, ehe man den Satz auch nur aussprechen kann. Daher bezeichnet dieses Zitat eine vollendete Tatsache, und eben NICHT einen noch nicht entschiedenen Ausgang eines Zufallsprozesses.
PPS: Noch spitzfindigere Korinthenkacker als ich mögen jetzt einwenden, dass man genug Zeit hätte, den Satz auszusprechen, wenn man die Würfel vom Donauturm runterschmeissen würde. Allein - an dergleichen haben die bodenständigen (aber zeitweise recht dekandenten) Römer nicht gedacht. Die Soldaten, bei denen das Würfelspiel hauptsächlich in Mode war, saßen dabei fast immer am Boden.
PPPS: noch viel spitzfindigere Zeitgenossen, die schon fast an Johannes Spitzfindigkeit heranreichen, mögen jetzt argumentieren, dass die Uneindeutigkeit des Würfelfalles etwa in Schrödingers Blackbox stattfinden könnte, sogar NACHDEM die Würfel schon gefallen sein könnten, aber noch keiner nachgeschaut hat. Diese Variante wollen wir aber aus Tierschutzgründen ausklammern, weil bei dieser Versuchsanordnung regelmässig eine Katze zu Schaden kommen muss.
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